Dienstag, 18. Januar 2011

Touba -das Mekka der Senegalesen


Touba- die heilige Stadt-
Für  den Europäer , der die Kultur und Geschichte des Senegal kennenlernen
möchte,  kann ein Besuch in der Stadt Touba einen Einblick geben.
Im Süden , in heißer trockener Ebene ragt die Kuppel und die Minarette in die Landschaft.
Einer meiner Besuche ist mir deutlich in Erinnerung geblieben, da es mit seltsamen Ereignissen verbunden war.
Unsere  Gruppe hatte  einen bekannten Fahrer mit neuem Minibus gemietet.
8 bis 10 Leute hatten darin Platz gefunden. Nachdem wir auf der Hauptverkehrsstrasse schon einige Stunden frühmorgens unterwegs waren, stoppte der Fahrer im Dorf bei seinen Verwandten. Nach der üblichen Begrüßungszeremonie  wurde der neue Minibus von einem Geistlichen gesegnet. Unserer Fahrt sollte gut verlaufen. Die Stadt Touba verfügt über Parkplätze für die Besucher der großen Moscheeanlage. In der Stadt darf nicht geraucht werden und auch kein Alkohol konsumiert werden. um die Mittagszeit brannte die Sonne unbarmherzig auf das Gelände. Somit war es günstig eine Besichtigung der wunderschönen beeindruckenden heiligen Stätte vorzunehmen.
Barfuß und mit bedeckter Kleidung ( wir Frauen ) überließen wir uns der Führung und lauschten den Erklärungen. Am heiligen Brunnen angekommen, bot uns der Geistliche an, von dem heiligen Wasser zu kosten. Aus einem Metallbecher tranken alle Einheimischen, die dieses Ritual schon kannten.
Aus unserer Gruppe wagte nur ich es, das heilige Wasser zu  trinken. Ob ich noch bei Trost sei, diese ganzen Bakterien, zu gefährlich. Das war mir wohl bewußt gewesen, aber wenn das wirklich heiliges Wasser war, konnte es mir nichts anhaben. Hatte auch Stunden danach kein Problem. Wir fuhren bereits auf holpriger Straße wieder aus der Stadt. Müde, durstig saßen wir lethargisch im Bus. Eine Notbremsung , kreischender Bremsen kamen wir zum Halten. Ziemlich benommen und durchgeschüttelt krabbelten wir aus dem Minibus. Der Fahrer erklärte uns daß irgendetwas am Bus kaputt gegangen sei, als er bei einem Ausweichmanöver gerade rechtzeitig reagieren konnte. In der prallen Sonne saßen wir am Straßenrand fest. Ein Einheimischer sollte versuchen in die nahegelegne Stadt zu laufen, versuchen ein Ersatzteil zu bekommen. Wir sahen kein Dorf in unmittelbarer Nähe. Das konnte dauern. Unter einem einzigen Baum hockten wir, um etwas Schatten abzubekommen. Die Stimmung kippte. Ungeduldig die einen, streitsüchtig die anderen, da entlud sich einiges nach dieser Anspannung. Ich selbst war froh, daß uns allen außer dem Schrecken nichts passiert war. Stellen Sie sich dieses Bild vor : unter einem Baum hockten mindestens 8 Touristen  mit 2 Einheimischen diskutierend und gestikulierend. Verschwitzt, müde und ziemlich ramponiert. Die letzten Getränke teilten wir uns , nach Essen war uns nicht. Nach 3 Stunden gelang es, den Bus wieder flott zu bekommen, auch wurden wir mit Getränken versorgt,da die Hitze sonst vielleicht bei einigen den Kreislaufkollaps bedeutet hätte.Wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Hatte uns das Segnen des Buses durch den Geistlichen vielleicht doch vor einem Unfall bewahrt. Hatten wir Glück, weil wir aus der heiligen Stadt Touba kamen? Was jedem Einzelnen durch den Kopf ging, erfuhr ich nicht.

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